Die Auswirkungen der Coronapandemie in psychiatrischen Kliniken, auch wenn sie nicht direkt in die Versorgung schwer Covid-Erkrankter eingebunden waren, waren deutlich spürbar und haben die Bedingungen im Klinikalltag spürbar verändert (aerztezeitung.de).

 

Die öffentlichen Einschränkungen und Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie hatten zur Folge, dass es insbesondere im klinischen Arbeitsumfeld auf mehreren Ebenen zu einschneidenden Veränderungen kam. In vielen Studien wurden diese wachsenden beruflichen Anforderungen mit zum Teil negativen Gefühlen und einschränkend erlebten Bewältigungsstrategien bei Menschen in helfenden Berufen in Verbindung gebracht (Liberati et al 2021, Stefanatou et al. 2022).

Die Covid-19-Pandemie wurde zwar am 05.03.2023 von der WHO offiziell als beendet erklärt, aber inwieweit die Auswirkungen der Veränderungen im Klinikalltag noch nachwirken, ist gegenwärtig in vielen Bereichen Gegenstand der Forschung (who.int).

 

Um einschätzen zu können, wie nach der Coronapandemie das Arbeiten in psychiatrischen Kliniken von BehandlerInnen im Therapiealltag in Wien im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Regionen erlebt wird, initiierten wir ein gemeinsames Projekt mit der Fakultät Psychologie der Universität Wien und der Psychiatrischen und Psychosomatischen Abteilung der Klinik „Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge“, Berlin Deutschland, zur Datenerhebung der beruflichen Lebensqualität und des subjektiven Stresserlebens bei helfenden Berufen in psychiatrischen Kliniken im deutschsprachigen Raum.

 

Darüber hinaus wollen wir die subjektive Einschätzung zum Thema Relevanz „chronischer Schmerz und Schmerzbehandlung“ bei psychiatrisch erkrankten Menschen aus Sicht der BehandlerInnen untersuchen, insbesondere in Hinblick darauf, ob es Zusammenhänge zwischen beruflicher Lebensqualität, Stresserleben und Schmerzbehandlungs-Skills gibt.

Somit werden zwei wichtige Themen in klinisch psychiatrischen Settings untersucht und mit ganz neuer Perspektive auf mögliche Verbindungen analysiert. Da beide Themen auch in Zusammenhang mit Mitgefühlserleben und Burn-Out-Prävention stehen, könnten praxisrelevante Erkenntnisse aus der Evaluierung gewonnen werden.

 

 

Literaturverweise: